Seit 2017 läuft nun schon unser Projekt in Kyamuliibwa in Uganda, in dem wir 400 unserer solarbetriebenen MP3-Player zur Wissensvermittlung einsetzen. In Ergänzung realisierten wir nun diesen Juni zusätzlich vor Ort einen zweitägigen Workshop zur Herstellung von wiederverwendbaren, waschbaren Damenbinden. Eine große Anzahl von Schülerinnen in Uganda bleibt an den Tagen ihrer Menstruation nämlich dem Unterricht fern, da es entweder gar keine geeigneten Produkte für die Menstruationshygiene gibt oder die Mädchen nicht das Geld haben, teure Wegwerfbinden zu kaufen.
Die zur Menstruationshygiene in ländlichen Regionen Ugandas traditionell verwendeten Materialien (Bananenfasern, Sand, Blätter, alte Zeitungen usw.) sind hochgradig unhygienisch und ziehen regelmäßig schwere Infektionen nach sich. In Uganda ranken sich um die monatliche Blutung außerdem viele gesellschaftliche Tabus: Frauen gelten während dieser Tage als unrein und werden sozial ausgegrenzt. Sie dürfen z. B. vielerorts weder Essen zubereiten, noch bestimmte Orte aufsuchen.
Im Rahmen unseres Workshops lernten 12 ugandische Frauen und Mädchen, wie sie wiederverwendbare, langlebige Damenbinden aus vor Ort verfügbaren, kostengünstigen Materialien (u. a. Handtücher, Bettlaken und Plastikfolie) selbst nähen können. Diese Binden sind 6 - 12 Monate lang immer wieder nutzbar, erschwinglich, komfortabel, benutzerinnenfreundlich und hygienisch.
Parallel zu den Näharbeiten hörten sich die Frauen mit Hilfe unserer solarbetriebenen MP3 Player wichtige Informationen in ihrer Muttersprache Luganda an, vor allem natürlich rund um das Thema Menstruation, Menstruationshygiene und Frauengesundheit.
Nach Abschluss des Workshops kehrten die Frauen in ihre Heimatdörfer zurück und gaben das Erlernte an die dortigen Frauen weiter, so dass ein Multiplikatoreffekt erzeugt wurde. Langfristiges Ziel des Projekts ist es, jedes Mädchen und jede Frau in der Region zu befähigen, ihre eigene angemessene Monatshygiene sicherzustellen. Doch bis dahin ist es wohl noch ein langer Weg ….
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