Frauen und das SDG-4: Hochwertige Bildung

Frauen und das SDG-4: Hochwertige Bildung

Mit den 17 globalen Zielen für nachhaltige Entwicklung (engl. Sustainable Development Goals, auch bekannt als Agenda 2030) haben sich alle Länder der Erde unter dem Dach der Vereinten Nationen auf ein ehrgeiziges Programm geeinigt. Das vierte dieser Ziele, SDG-4, will inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangens Lernens für alle fördern.

Bis 2030 sollten alle geschlechtsspezifischen Ungleichheiten im Bildungswesen beseitigt und der gleichberechtigte Zugang zu allen Bildungsstufen für Jungen und Mädchen gewährleistet sein. Erschwingliche und hochwertige fachliche, berufliche und tertiäre Bildung, einschließlich Hochschulbildung, sollte dann für wirklich jeden zugänglich sein, auch für Menschen mit Behinderungen.

Unschwer zu sehen, dass Frauen und Women's Empowerment im Hinblick auf SDG 4 eine Schlüsselrolle spielen, denn auch heute noch sind zwei Drittel der 750 Millionen Erwachsenen ohne grundlegende Lese- und Schreibfähigkeiten Frauen. Ein Schulbesuch bleibt für allzu viele Mädchen auf der ganzen Welt nur ein Traum - im subsaharischen Afrika beispielsweise schließen nur 23 % der Mädchen auf dem Land eine Grundschulbildung ab, ganz zu schweigen von einer weiterführenden Schule oder gar einem Hochschulstudium. 16 Millionen Mädchen weltweit werden überhaupt nie einen Fuß in ein Klassenzimmer setzen. Die Hindernisse, die sich zwischen ihnen und gleichen Bildungschancen auftürmen, reichen von sozialen Normen und Geschlechterstereotypen bis hin zu finanziellen Problemen: Arme Eltern investieren überall eher in die Bildung ihrer Söhne als in die ihrer Töchter. Mädchen werden, statt zur Schule zu gehen, lieber früh verheiratet, als billige Arbeitskräfte innerhalb der Familie und auf dem Land eingesetzt oder sogar zur Prostitution gezwungen.

Studien belegen, dass Bildung im Allgemeinen eine der wirksamsten Schubkräfte für nachhaltige Entwicklung ist. Ein ugandisches Sprichwort besagt: „Bildest du einen Jungen, so bildest du ein Individuum. Bildest du ein Mädchen, so bildest du dein Volk.“ Das bringt exakt auf den Punkt, dass sich der positive Effekt weiblicher Bildung wie eine Welle ausbreitet: Untersuchungen aus vielen Ländern zeigen, dass sich ein höheres Einkommen gebildeter Frauen nicht nur positiv auf die Bildungschancen ihrer Kinder auswirkt. Proportional zum Anteil des Haushaltseinkommens, den eine Frau kontrolliert, steigt auch ganz allgemein der Anteil, der in Dinge investiert wird, die direkt dem kindlichen Wohlbefinden zugute kommen. Durch Women's Empowerment erzielt man also einen unschätzbaren positiven Nebeneffekt auch für deren Kinder - und damit für die gesamte nächste Generation.


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