DR Kongo: Audiopedia im Einsatz

DR Kongo: Audiopedia im Einsatz

Im Rahmen einer privaten Initiative gingen vor einiger Zeit drei unserer solarbetriebene Audiopedia-Player an ein Krankenhaus in der Demokratischen Republik Kongo. Hier nun der Erfahrungsbericht, den das Krankenhaus uns nach den ersten drei Monate ihres Einsatzes geschickt hat:

"Seit über drei Monaten setzt ein deutsches Team unter der Leitung von Herrn Nikita in unserem medizinischen Zentrum nun solarbetriebene Audioplayer ein. Die Player enthalten mehrere Stunden Informationsmaterial in den Sprachen Suaheli und Französisch. Das Material wurde während dieser Zeit im Bestand der medizinischen Abteilung gespeichert und zur Gesundheitssensibilisierung der Bevölkerung in der Stadt Goma und in den beiden Bezirken Rutshuru und Masisi eingesetzt.

Im Rahmen von mehreren Gruppentreffen konnten sich bisher insgesamt ca. 750 Personen die Inhalte anhören. Wir haben in der Folge aus medizinischer Sicht sehr schnell eine Veränderung festgestellt: Die Anzahl der Durchfallerkrankungen, die Anzahl von induzierten Abtreibungen und auch die Anzahl von Typhuserkrankungen gingen deutlich zurück. Wir waren umso überraschter von diesem Effekt, da die Umstände der Informationsvermittlung ja bei weitem nicht optimal waren, weil nur drei Geräte drei Monate lang für 750 Personen zur Verfügung standen.

In vielen Dörfern in den beiden genannten Regionen, darunter Masisi und Rutshuru, sind viele Frauen nie zur Schule gegangen und können weder lesen noch schreiben. Die auditiven Informationsmaterialen helfen diesen Frauen im Leben und ermöglichen es, sie über Gesundheitserziehung zu informieren. Viele dieser Frauen besitzen nicht einmal Radios, auf denen sie sich ein Programm anhören könnten. Zusätzlich zum Mangel an Empfangsgeräten herrscht auch einen Mangel an Elektrizität in der Region. Batterien sind nur schwer zu bekommen, und falls überhaupt ein Empfangsgerät (wie z. B. Radio oder Fernseher) auf dem Dorf vorhanden ist, so beansprucht dieses meist der Mann der Familie für sich. Darum haben oft nur Männer in Afrika die Möglichkeit, sich eine Sendung in einem Radio- oder Fernsehkanal anzusehen oder anzuhören. Von der Frau wird verlangt, in der Küche zu bleiben und Essen für die Familie zu kochen. Sie hat nicht das Recht, sich eine Show anzusehen.

Wir glauben daher, dass der Bedarf an Technologien wie diesen MP3-Playern enorm ist. Mit ihnen kann man auch weit abgelegene Orte erreichen und dort zur Gesundheitssensibilisierung beitragen. Mit den wenigen vorhandenen Geräten können wir aber keine großen Massen erreichen. Daher brauchen wir mehr Geräte, und zusätzlich Verstärker, so dass wir auch größere Zuhörerscharen bespielen können. Wir bitten unsere Spender darum um weitere Unterstützung. Wenn möglich, hätten wir auch gerne einige Geräte, auf denen die Inhalte in der Kinyarwanda-Sprache für Masisi-Frauen zur Verfügung stehen.

Wir danken den Spendern aufrichtig und werden unsere Sensibilisierungskampagne in den Stadtteilen, Kirchen und Schulen der Stadt Goma fortsetzen."

Unterzeichnet in Vertretung für die medizinische Abteilung von: Reverend Igilima Bugeshi (Präsident und DS), Didas Kwabo (Koordinator), Dr. Eric Kitoga (Arzt)