Mit den 17 globalen Zielen für nachhaltige Entwicklung (engl. Sustainable Development Goals, auch bekannt als Agenda 2030) haben sich alle Länder der Erde unter dem Dach der Vereinten Nationen auf ein ehrgeiziges Programm geeinigt. Das dritte dieser Ziele, SDG-3, will ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern.
Hinsichtlich dieses Ziels genügt schon ein kurzer Blick auf dessen Unterziele, um zu verdeutlichen, wie eng auch seine Erreichung mit den Themen Frauen und Women's Empowerment verknüpft ist. Zu SDG-3 gehört nämlich ausdrücklich die Senkung der weltweiten Mütter-, Früh- und Neugeborenensterblichkeit. Die Prävention vermeidbarer Todesfälle von Neugeborenen und Kindern unter 5 Jahren steht hierbei im Zentrum.
Ungleiche soziale und wirtschaftliche Stellungen von Frauen auf der ganzen Welt untergraben generell deren Möglichkeiten zur Gesundheitsfürsorge und Selbstbestimmung. So ist zum Beispiel weltweit der Bedarf an sicheren Verhütungsmethoden noch immer für über 225 Millionen Frauen nicht gedeckt. Das Resultat sind ungewollte Schwangerschaften und infolgedessen leider auch viele unsichere, gefährliche Abtreibungen. Zudem sind Frauen aufgrund ihres niedrigen sozioökonomischen Status global einem höheren HIV/AIDS-Risiko ausgesetzt, insbesondere wenn sie als Sexarbeiterinnen aktiv sind oder sexuell missbraucht werden. Last but not least werden in vielen Entwicklungsländern immer noch traditionelle Praktiken und kulturelle Normen gepflegt, die Gesundheit und körperliches Wohlbefinden von Frauen und Mädchen gefährden. Dazu gehören Kinderheirat, Beschneidung der weiblichen Genitalien, unsinnige Ernährungsverbote und vieles mehr.
Schon diese kurze Auflistung von Fakten illustriert sehr eindeutig, dass SDG-3 unerreichbar bleiben wird, wenn wir nicht schleunigst allen Frauen und Müttern überall einen erschwinglichen, barrierefreien Zugang zu Gesundheitswissen und -diensten ermöglichen. Speziell Sexualgesundheit, Familienplanung, Schwangerschafts- und Geburtsvorsorge sind hier entscheidend. Außerdem müssen wir systematisch gegen schädliche soziale Normen vorgehen, die Bildung, Freiheit und körperliche Unversehrtheit von Frauen derzeit noch einschränken. Erhebungen der UNESCO belegen, dass mit steigendem Bildungsniveau der Frauen nicht nur die Säuglings- und Kindersterblichkeit sowie die Müttersterblichkeit sinken, sondern auch die Zahl der Infektionskrankheiten ganz allgemein zurückgeht. Die Beteiligung von Frauen an Entscheidungsprozessen und die Übernahme von Führungspositionen durch Frauen führt darüber hinaus auch nachweislich überall zu einer messbaren Verbesserung der Gesundheit von Familien und Gemeinschaften.
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